Warnschutzkleidung nach EN 471 bzw. EN 20471: Wichtige Fragen
Bei Tätigkeiten mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko sollte der Warnschutz eine entscheidende Rolle spielen. Vor allem auf Baustellen (z.B. Hoch- und Tiefbau, Straßenbau & Gleisarbeiten), auf Flughäfen oder im Hafengelände sollten mithilfe von Warnkleidung entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen werden, um das Unfallrisiko zu minimieren. Wir bieten Ihnen daher Warnschutzkleidung in verschiedenen Ausführungen, mit denen Sie immer optimal geschützt und sichtbar sind. Was aber genau ist in welchem Bereich vorgeschrieben? Welche Norm muss die Warnkleidung erfüllen? Muss ich eine Warnschutzweste, eine Warnschutzjacke oder eine Warnschutzhose tragen – oder gar alles drei? Gibt es spezielle Modelle für Damen und Herren? Welche Farben kommen in Frage? Wann sollte ich eine Softshelljacke wählen, wann eine Hardshelljacke? Rund um Warnschutzkleidung stellen sich also viele Fragen. Hier beantworten wir einige davon.
Soll ich Warnschutzkleidung in gelb oder orange kaufen?
Grundsätzlich gibt es drei Farben für Warnschutzkleidung: Orange, Gelb und Rot. Die Farbe Rot ist ausschließlich für die Arbeitskleidung von Rettungskräfte. Wenn Sie also nicht in diesem Bereich arbeiten, müssen Sie zwischen Gelb und Orange wählen. Die geltende Verordnung (BGI 8591) macht keine Vorgaben, welche der beiden Farben zu tragen ist. Sie sollten sich also daran orientieren, was in Ihrem Arbeitsumfeld für bessere Sichtbarkeit sorgt bzw. was Ihr Arbeitgeber im Arbeitsschutz vorgibt.
Welche Warnschutzklasse benötige ich?
Es gibt drei verschiedene Warnschutzklassen, wobei die unterste Klasse (Klasse 1) nicht ausreicht, um die Anforderungen des Arbeitsschutzes zu erfüllen, wenn diese in Ihrem Beruf Anwendung finden. Üblich ist für Arbeitskleidung in den meisten Berufsfeldern die Klasse 2, in Bereichen mit besonderer Gefährdung ist die hochsichtbare Berufsbekleidung der Klasse 3 erforderlich. Ob Ihre Tätigkeit zur den Bereichen mit besonderer Gefährdung zählt, erfahren Sie von Ihrem Arbeitgeber. Oft kann die Klasse 3 jedoch auch erfüllt werden, indem Sie zwei Kleidungsstücke der Klasse zwei Kombinieren, also eine Warnschutzhose und eine Warnschutzjacke oder Warnschutzweste, wenn beides nach Klasse 2 zertifiziert ist. Die maßgeblichen Normen für die Klassifizierung sind EN 471 und EN 20471. Die letztere EU-Norm ist die aktuellere (Details s. nächster Abschnitt).
Neue Norm DIN EN ISO 20471 für Warnschutzbekleidung
Dunkelheit und schlechte Sichtverhältnisse sind große Risikofaktoren bei Arbeiten im Freien. Besonders Gefahrensituationen im Straßenverkehr, wie z.B. an Baustellen, werden häufig unterschätzt. Auch im Gleisbereich der Bahn, an Flughäfen oder im Hafenbereich hat gute Sichtbarkeit oberste Priorität. Die neue Norm DIN EN ISO 20471 ersetzt die bisherige Norm DIN EN 471. Warnschutzkleidung, die nach DIN EN 471 zertifiziert ist, darf jedoch weiterhin verkauft und getragen werden. Wir geben Ihnen einen kurzen Einblick in die wesentlichen Änderungen von DIN EN 471 zu DIN EN ISO 20471:
Neue Definition der Risikostufen für Warnschutzbekleidung
Die neue Norm DIN EN ISO 20471 differenziert nicht mehr zwischen professionellem und nicht-beruflichem Einsatz. Sie bezieht sich generell auf alle Risikosituationen, in denen die Gefahr, übersehen zu werden, besteht, und sie bezieht sich ausschließlich auf Warnkleidung für hohes Risiko. Die Bekleidungsklassen 1, 2 und 3 gibt es weiterhin. Die Klassifizierung der Retroreflektion der Reflexstreifen wurde vereinheitlicht und entspricht der ehemaligen Klasse 2.
Änderungen beim Design für Warnschutzbekleidung
Die Erkennbarkeit der menschlichen Gestalt soll hervorgehoben werden. Fluoreszierendes Material und horizontale Reflexstreifen sollen Torso und, wenn vorhanden, Hosenbeine und Ärmel umschließen. Erzeugnisse der Klasse 3 müssen den Torso umschließen und entweder Ärmel mit Reflexstreifen oder lange Hosenbeine mit Reflexstreifen haben. Warnwesten oder Warnlatzhosen können einzeln also nicht mehr nach Klasse 3 zertifiziert werden. Ein Reflexstreifen um den Bauch bei der Warnschutz Latzhose wird bei der Mengenberechnung nicht mehr berücksichtigt. Klare Kombinationen aus horizontalen und vertikalen retroreflektierenden Streifen bieten den besten visuellen Kontrast mit den meisten Hintergründen. Übermäßig diagonale Elemente und unklare Formen sind zu vermeiden. Mit der neuen Norm DIN EN ISO 20471 sind auch Bekleidungskombinationen, z.B. Warnschutz Jacke mit Warnschutz Hose, zertifizierbar.
Neues Piktogramm für Warnschutzbekleidung
Die Kennzeichnung erfolgt mit dem neuen Piktogramm und ohne Klasse der Retroreflektion der Reflexstreifen. Das „X“ steht für die Klasse (1, 2 oder 3) in Abhängigkeit des sichtbaren Hintergrund- und Reflexmaterials. Zusätzlich muss in der Gebrauchsanweisung des Bekleidungsteils der Hinweis ergänzt werden, dass die Lebensdauer des Produkts nicht allein an der Anzahl der Reinigungszyklen, sondern auch von Gebrauch, Pflege und Lagerung abhängig ist.
Materialanforderungen an Warnschutzbekleidung
Die Prüfnormen, die die Anforderungen an das Hintergrund- und Kontrastmaterial regeln, wurden aktualisiert. Speziell die Anforderungen an den Farbraum des fluoreszierenden Materials wurden erhöht. Zusätzlich wurde die Anforderung des Wasserdampfdurchgangswiderstandes in die Norm aufgenommen.
Warnschutzbekleidung nach alter Norm EN 471
Die Schutzkleidung wurde bisher europaweit mit der Norm EN 471 geregelt, welche sich ausschließlich mit der persönlichen Schutzausrüstung und deren Warnwirkung beschäftigt. Die Wirksamkeit der Warnschutzkleidung lässt sich dabei in drei verschiedene Klassen unterteilen. Während als Klasse 1 die niedrigste Schutzstufe bezeichnet wird und in Deutschland kaum Verwendung findet, sind die Schutzstufen der Klassen 2 und 3 gebräuchlicher. Die mittlere Schutzstufe (Klasse 2) wird häufig bei Arbeiten im Straßenverkehr eingesetzt und zur standardmäßigen Wahrschutzbekleidung gehören in diesem Bereich eine Warnweste, die Latzhose sowie ein reflektierendes T-Shirt. Jedoch müssen in diesem Zusammenhang auch bestimmte Bedingungen erfüllt werden, damit die Schutzkleidung als zulässig gilt:
- ausreichende Sichtverhältnisse,
- geringe Verkehrsbelastung sowie
- eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von maximal 60km/h.
Sollten diese Bedingungen nicht erfüllt sein, so müssen Sie auf die Schutzklasse 3 zurückgreifen. Dies trifft vor allem für Arbeiten auf Autobahnen und Landstraßen sowie an Gleisanlagen zu, aber auch Rettungskräfte (Feuerwehr, Sanitäter usw.) sind davon betroffen bzw. wird dies hier sogar gesetzlich vorgeschrieben. Für einen optimalen Warnschutz empfehlen wir Ihnen jedoch immer die höchste Schutzstufe, damit Sie und Ihre Mitarbeiter immer ausreichend geschützt sind. Die beste Sichtbarkeit liefert hier eine Kombination aus einer langen Hose und einer Jacke mit langen Ärmeln.
Signalwirkung der Warnschutzkleidung
Egal, ob Sie Jacken, Hosen oder ganze Overalls als Warnschutzbekleidung bestellen, eines wird immer gleich sein: die Signalwirkung. Die meisten Modelle sind daher in den Farben orange, gelb oder seltener grün gehalten und vor allem die leuchtend grellen Neonfarben sorgen für eine gute Sichtbarkeit bei der Arbeit. Aber auch reflektierende Materialien sind für einen optimalen Schutz nicht zu vernachlässigen, da diese bei schlechter Sicht sowie in der Dunkelheit angestrahlt werden können. Neben der Signalwirkung sind aber auch andere Produkteigenschaften wichtig. Da die Warnschutzbekleidung in der Regel den ganzen Tag getragen wird, ist eine ausreichende Atmungsaktivität empfehlenswert. Aber auch wasserabweisende Eigenschaften sind sehr nützlich, besonders bei feuchten Tagen und Nächten.
Warnschutzkleidung bei Schröter kaufen
Bei uns finden Sie hochsichtbare Warnschutzkleidung für Damen und Herren – und zwar alles von der Warnschutzweste über die Warnschutzhose bis hin zur Warnschutzjacke. Bei den Jacken bieten wir sowohl Softshelljacken als auch Hardshellmodelle an. Ob Hardshell oder Softshell die bessere Wahl ist, hängt zum einen vom Einsatzort ab, also von Ihrer Arbeitsstelle, und auch davon, unter welchen Witterungsbedingungen Sie arbeiten. Hardshelljacken isolieren besser, sind dafür aber etwas sperriger und weniger atmungsaktiv als Softshelljacken. Was auch immer Sie suchen: Bei Berufsbekleidung Schröter finden Sie genau die Warnschutzkleidung, die Sie benötigen!
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